Ende Januar, so wie jedes Jahr, öffnete die Internationale Möbelmesse in Köln ihre Tore.
Das konnten wir uns selbstverständlich nicht entgehen lassen, ist diese Messe doch eines der wichtigsten Events des Jahres, wenn es um Neuheiten, Trends und Innovationen aus dem Möbel- und Wohnbereich geht.
In allen Hallen der Koelnmesse ging es wieder einmal designtechnisch ordentlich zur Sache. Die Vielfalt ist immer wieder überwältigend und die Menge der Eindrücke sind es auch. Das Who-is-who der Möbelbranche ist hier genauso vertreten, wie Newcomer und Designhochschulen.
Nun fragt man sich vielleicht: warum kommt der Bericht erst jetzt? Darauf haben wir eine einfache Antwort: es soll eine Review im wahrsten Sinne des Wortes sein. Wir haben die Erlebnisse und Eindrücke erst einmal „sacken“ lassen, um nun das zu präsentieren, was uns nachhaltig in Erinnerung blieb. So erzählen wir von unseren persönlichen Messe-Highlights – ganz so, wie wir sie erlebt und wahrgenommen haben – und möchten unsere Begeisterung teilen.
Wir haben uns vor allem auf den südlichen Teil der Koelnmesse konzentriert. Hier bietet Halle 11 auf 3 Etagen alles, was Rang und Namen hat. Besonders in Erinnerung bliebt uns hier beispielsweise der Messestand von COR, der durch Geradlinigkeit und einen futuristisch-reduzierten Look und farblich inszenierte Bereiche, die Möbelstücke ebenso wie die Messebesucher ganz in den Fokus rückten. Der COR-Klassiker, das Modell Conseta, steht in diesem Jahr zudem mit seinem 50. Geburtstags-jubiläum im Mittelpunkt.
Auf der Fläche von Team7 ging es ganz und gar um das Thema Holz und seine einzigartige Haptik, die so manchen philiosophischen Gedanken hervorbrachte. Gleichzeitig zeigten sich die Team7 Objekte wieder in ihren gewohnt vollendeten Details und ihrer technischen Raffinesse.
Einen virtuellen Messerundgang gibt es hier.
Der Stand der Firma brühl lockte mit einem ganz eigenen Ansatz. Neonelemente und basslastige Beats inszenierten die Möbel und schufen eine urbane, trendige Atmosphäre. Als cooles Giveaway haben wir diese Baumwolltasche erhalten. Daumen hoch an dieser Stelle für die fashionable quality! :)
Ein anregendes olfaktorisches Erlebnis bescherte uns die Firma Hubert Feldkircher aus Österreich mit ihrer Blockhütte, in der es ganz fantastisch nach Zirbe duftete. Was uns allerdings noch viel mehr beeindruckte, war der dahinter stehende Ansatz. Die Zirbe (auch bekannt als Arve oder Zirbelkiefer) ist einer der frosthärtesten und widerstandsfähigsten Bäume im Alpenraum. Sie hat die wundervolle Eigenschaft, durch ihren Duft, die Herzfrequenz im Schlaf zu senken und so das Herz durch die eingesparte Herzarbeit langfristig zu entlasten. Bis zu einer Stunde pro Nacht! Hubert Feldkircher bietet eine Tüte mit Zirbenhackschnitzel, den sogenannten Zirbenduft, sowie einen Rollrost aus Zirbe unter dem Produktnamen Zirbendosis an. Ein Angebot, das wir uns für unser privates Hüttenvergnügen mit geistiger und körperlicher Entschleunigung definitiv mal durch den Kopf gehen lassen!
Ein weiteres Produkt, dass uns in Erinnerung geblieben ist sind die polaboys von level by level aus Hamburg. Im polaroid Stil gerahmt bieten diese hinterleuchteten Motive aus dem Portfolio von polaboy oder nach Wahl einen extravaganten Hingucker für den Wohnraum. Ein gelungenes Detail kann der von Designer und Creative Director Jirko Bannas entworfene polaboy aber genauso im kommerziellen Bereich sein, z.B. im Retaildesign. Der Claim „The frame for a small piece of eternity“ bietet direkten Zugang zum dahinterstehenden gedanklichen Ansatz.
Der Gardinen- und Möbelstoffhersteller de ploeg: aus den Niederlanden überzeugte uns mit seine graphisch ansprechenden Messeelementen. In einer Inforzeitschrift mit dem Titel de ploeg: made to last stellt sich das Unternehmen nicht nur vor, sondern bietet spannende Lösungsansätze zum Thema Re-Use. So könnten z.B. aus Textilresten lässige Hausschuhe entstehen.
Die Stoffproben waren ebenfalls ansprechend verpackt, sodass wir sie einfach mitnehmen mussten.
In Halle 2 haben wir uns „Das Haus“ von Louise Campbell natürlich nicht entgehen lassen. Ein einladendes Häuschen inmitten der Koelnmesse; ausgestattet mit Betten, diversen Sitzgelegenheiten, einer langen Tafel und einer großen Werkzeugwand. Wäre es nicht so gut „belegt“ gewesen – denn zahlreiche Messebesucher nutzten dieses atmosphärisch einladende Angebot – hätten wir unbedingt eines der Betten nutzen wollen, um eine kleine Pause einzulegen und uns über den gewaltigen kreativen Input auszutauschen. Das Haus war für uns ein Ort purer kreativer Entfaltungsmöglichkeit.
So innovativ wie extravagant ging es auf den Ständen verschiedener selbstständiger Designer zu, die im Bereich D3 Professionals in Halle 2.2 zu finden waren. Hier fiel uns besonders diese Leuchte von Martin Neuhaus auf und ist uns bis heute in guter Erinnerung geblieben. Was für ein toller Lichtwurf und vor allem, was für eine geniale Idee! Darauf muss man erst einmal kommen!
Schließlich ging es weiter zu Halle 1. Unter dem Leitthema „Design Injection“ stellten die Kunst-, Design- und Innenarchitekturhochschulen aus. Hier haben wir uns zum Abschluß die volle Designinjekton abgeholt.: eine schwarze Messefläche auf der die unterschiedlichsten Messestände die besten Ergebnisse ihrer Studenten und Absolventen zeigten, in der Mitte ein puristischer, dunkler Sitzbereich, wo wir das Erlebte bestens Revue passieren lassen konnten, im Hintergrund begleitet von modernen Minimalbeats, die live aufgelegt wurden.

Design Injection | Stand der Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur
unter dem Thema „Trailertour“ wurden aus 1€-Artikeln Designgegenstände
Bilder: © koelnmesse
Nicht zu letzte an dieser Stelle ein Dank an architonic für das im wahrsten Sinne zielführende Heft, mit dem wir uns durch die Hallen navigieren konnten und das uns zudem durch seine nette Aufmachung erfreute.
Für uns war die imm 2014 wieder eine geballte Ladung Design und wir freuen uns schon auf das kommende Jahr! Denn dringend brauchen wir sie wieder, die Designinjektion!